Berliner cooling on a rack

Fastnachtsleckereien

Helau! alle miteinander, es ist heute Rosenmontag (oder schon Fastnachtsdienstag, je nachdem wo ihr gerade seid). Dieses Jahr fallen die Faschingsumzüge ja leider aus, aber ein bischen deutsche Fastnachtsstimmung kann man auch zu Hause kreieren, am besten mit ein paar typischen Fastnachtsleckereien. Allerdings muss man die meisten davon in der Fritteuse frittieren, und da ich mich ohne gute Fritteuse an das Frittieren nicht rantraue, geb ich euch einfach ein paar links zu Rezepten auf den Weg, die andere Leute aufgeschrieben und ausprobiert haben.

Damit euch diese deutschen Rezepte ein bischen leichter fallen, hier ein paar wichtige Vokabeln schnell erklärt:

Fastnacht = Fasching = Karneval = fünfte Jahreszeit

Helau – Verbreiter Fastnachtsgruß in Rheinland-Pfalz von Koblenz & Mainz bis nach Trier 

Alaaf – Fastnachtsgruß im Rheinland, z.B. in Köln

Ahoi – Fastnachtsgruß in Norddeutschland aber auch in Teilen von Bayern und Baden

Da wo ich herkomme gibt es zu Fastnacht “Mäuschen”, das sind kleine Bällchen aus einem Öl-Quark-Teig, hier ist ein leckeres Rezept:

Und hier ein paar Vokabeln, die ihr vielleicht noch nicht kennt, um das Rezept selbst auszuprobieren:

Natron, das – kristallines Natriumsalz der Kohlensäure, das in Backpulver verwendet wird

frittieren – in heißem Fett schwimmend garen

Quark, der – aus saurer Milch hergestelltes, weißes, breiiges Nahrungsmittel

Küchenkrepp, das – Haushaltspapier

Im Rheinland gibt es auch Frittiertes, allerdings in Rautenform:

Und hier ein paar Vokabeln zum Verstehen:

rautenförmig – die Form eines Karrees, Viereck aufweisend

Teigrädchen, das – kleines, mit einem Stiel verbundenes Rädchen, mit dessen Hilfe ausgerollter Teig geschnitten werden kann

Schaumkelle, die – siebartig durchlöcherter großer Löffel 

Berliner, auch manchmal Pfannkuchen genannt, gibt es zu Fastnacht an jeder Ecke. Und falls ihr lieber nicht frittieren wollt, hier ein Rezept für Berliner aus dem Backofen:

Und hier ein paar Vokabeln zum Verstehen:

Kuhle, die – muldenartige Vertiefung

Wulst, die – dickeres, wurstförmiges Gebilde

Spritztülle, die – konische Tüte aus Gewebe, Plastik oder Papier zum Portionieren von z.B. Schlagsahne

German cabbage soup (Kohlsuppe) cooking in a pot

Kohlsuppe


Vokabeln – Definition

  • Stiel, der – Stängel (besonders von Blumen)
  • Kümmel, der – Gewürz aus kleinen, dunklen, sichelförmig gebogenen Samenkörnern
  • mundgerecht (adj.) – in kleine Stücke zerteilt oder geschnitten und dadurch bequem zu essen


Text

Wo ich schonmal einen großen Kohlkopf in der Küche habe, gibt es gleich das zweite Kohlrezept: Eine ganz einfache, wärmende Winterkohlsuppe.

Rezept

Zutaten

framed picture
Etwas Öl oder Butter
1/2 Zwiebel
1/2 Weißkohlkopf
3-4 Radieschen
1 Stange Staudensellerie
1 große Karotte
2 Kartoffeln
1 Dose gehackte Tomaten
1 Prise gemahlener Kümmel
2 Stiele Thymian
1 Liter Gemüsebrühe
Salz und Pfeffer












Zubereitung

1. Zwiebel schälen und fein hacken.

2. Etwas Öl und/oder Butter in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln und den Thymian dazugeben und warten bis die Zwiebeln glasig sind.

3. Die anderen Gemüsesorten in kleine oder mundgerechte Stücke schneiden, in den Topf geben und kurz mit anbraten. Die Gemüsebrühe und die Dose Tomaten hinzugeben, den Kümmel dazugeben und das ganze erhitzen. Den Deckel auf den Topf legen und 30 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen.

4. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

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2 vegetarian cabbage rolls (vegetarische Kohlrouladen)

Vegetarische Kohlrouladen


Vokabeln – Definition

  • (Ess)kastanie, die – flache, runde bis ovale, essbare Frucht der Edelkastanie – Synonym: Marone
  • Möhre, die – Wurzel, die besonders als Gemüse gegessen wird – Synonyme: Karotte, Rübchen, Rüebli, Mohrrübe
  • schälen (v) – etwas von seiner Schale befreien durch Abschneiden als dünne Schicht oder durch Abziehen – Synonym: sich (ab)lösen


Text

Kohlrouladen sind ein traditionelles Gericht, das es in verschiedenen Varianten, sowohl im deutschsprachigen Raum als auch in vielen anderen Regionen Europas, gibt. Die Idee der Kohlroulade ist sehr eng mit Dolma aus dem östlichen Mittelmeerraum verbunden. Aber in Nord- und Mitteleuropa war Kohl halt weiter verbreitet als Weinblätter. Kohlrouladen kann mal so wohl mit Wirsingkohl- als auch mit Weißkohlblättern herstellen und in der traditionellen Form kommt eine Hackfleischfüllung in die Rouladen. Die Variante hier ist vegetarisch und auf Grund der Kastanienfüllung finde ich sie eher süddeutsch oder schweizerisch im Geschmack. Denn Esskastanien gibt es eher in den wärmeren Regionen im Süden Deutschlands, in Österreich und der Schweiz. Im Norden reifen die Früchte der Edelkastanie nicht so gut.

Rezept

Zutaten

framed picture
Rouladen:
8 große Weißkohlblätter
100g Esskastanien (vorgekocht aus der Packung oder 10 Minuten im vorgeheizten Ofen backen) 
1 Stange Staudensellerie
1 große Möhre
1/2 Zwiebel
30g Butter
1 TL Zucker
1 TL Thymianblättchen
Salz & Pfeffer
30 ml Sahne
100ml Gemüsebrühe
1 Ei

Sahnesoße:
30 g/ml Butter
200ml Gemüsebrühe
1 TL Apfelessig
50ml Sahne
Salz & Peffer
Thymianblätter




















Zubereitung

1. Die Weißkohlblätter in kochendem Salzwasser fünf Minuten blanchieren. Dann abtropfen lassen. Mit einem scharfen Messer den dicken Mittelrippen flach abschneiden, so dass man die Kohlblätter gut falten kann. Dann erstmal beiseite stellen.

2. Stangensellerie, Möhre und Zwiebel putzen, schälen und klein würfeln.

3. Die Kastanien grob hacken. Die Butter in einem Topf zerlassen und die Kastanien dazugeben. Den Zucker zufügen und kurz glasieren. Das gewürfelte Gemüse hinzufügen und mit der Brühe und Sahne aufgießen. Den Thymian einstreuen und nach Geschmack salzen und pfeffern. Das ganze ungefähr 20 Minuten köcheln lassen. Leicht abkühlen lassen und mit einem Stabmixer pürieren und dann das Ei unterrühren. Falls die Mischung zu flüssig ist, ein paar Löffel Semmelbrösel unterheben.

4. Das Kastanienpüree auf der unteren Hälfte der Kohlblätter verstreichen. Die Seiten einklappen und zu Rouladen rollen.

5. In einem breiten Topf die restliche Butter schmelzen und die Kohlrouladen darin anbraten. Mit Gemüsebrühe und Apfelessig aufgießen und 15 Minuten schmoren lassen. 

6. Die Rouladen aus dem Topf nehmen. Die Sahne zu der Gemüsebrühe geben und ein bischen einkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Thymian abschmecken. 

7. Die Rouladen mit der Sahnesoße servieren.

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plate of red herring salad (Roter Heringssalat) with 2 slices of rye bread

Roter Heringssalat


VokabelnDefinition

  • Beete, die / Bete, die – die essbare Knolle der Kulturform der Rübe – Synonyme: Rübe
  • gereift (adj) – aufgrund von Lebenserfahrung/Alter (charakterlich) gefestigt – Synonyme: entwickelt
  • eingelegt (adj) – in Essig oder Salzlake gereift


Text

Dieses Rezept habe ich aus dem Kreise der Familie erhalten. Allerdings kam das Rezept nur mit den Zutaten und ohne Mengenangaben, dies ist also meine Interpretation und ihr könnt das Rezept gerne nach Geschmack abwandeln. Matjes ist gerade in Nordamerika vermutlich schwer zu finden, aber hier in Kanada habe ich im Supermarket eingelegten Hering gefunden, der passt auch gut. Matjes ist auch eine Form von Hering, aber statt in Essig eingelegt ist dieser in Salzlake gereift und im Original wird junger Hering verwendet. Den Heringssalat kann man gut mit Roggenbrot oder Salzkartoffeln servieren.

Rezept

Zutaten

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1 hartgekochtes Ei
1 gekochte Kartoffel
150g Matjes oder eingelegten Hering
3 gekochte rote Beeten
1/2 Apfel
2 EL Mayonnaise
1 EL saure Sahne
1 große Gewürzgurke
1/2 Zwiebel
Salz und Pfeffer
2 EL Gurkenwasser
2 EL kleine Kapern











Zubereitung

  1. Den Apfel, die Kartoffel, das Ei, die Gewürzgurke und die rote Beete würfeln. Je nach Geschmack können die Würfel ganz klein oder mundgerecht sein.
  2. Den Matjes oder in Essig eingelegten Hering in mundgerechte Stücke schneiden.
  3. Aus der Mayonnaise, sauren Sahne und dem Gurkenwasser ein Dressing mixen. Die Zwiebel fein hacken und mit den Kapern unter das Dressing heben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  4. In einer Schüssel die Zutaten mit dem Dressing vermengen.
  5. Der Heringssalat sollte jetzt mindestens über Nacht im Kühlschrank gut durchziehen. Vor dem Servieren nochmals abschmecken.

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Shredded red cabbage, a halved apple and a clove-studded onion half

Rotkohl traditionell


Vokabeln – Definition

  • hacken (v) – klein machen, mit dem Beil/Messer zerkleinern
  • glasig (adj.) – eine matt glänzende Durchsichtigkeit aufweisend
  • bekannt (adj.) – von vielen gekannt/gewusst – Synonym: anerkannt, weit verbreitet, geläufig


Text

Diesmal war ich zu Weihnachten in Nordamerika und nicht in Deutschland. Deshalb musste ich diesmal meinen eigenen traditionellen Rotkohl kochen. Rotkohl ist einfach ein Muss neben dem (in meinem Fall vegetarischen) Braten am Weihnachtstag. Und hier ist das Resultat, eine Kombination aus Rezepten die ich im Internet gefunden habe (eine meiner Inspirationen) und meinem eigenen Geschmacksgedächtnis. Für mich sind Äpfel und Gewürze die wichtigsten Bestandteile.

Der Rotkohl hat übrigens regional ganz viele verschiedene Namen. Mal wieder verwende ich eher die norddeutsche Variante “Rotkohl”, wohingegen weiter südlicher die Bezeichnungen “Rotkraut” oder “Blaukraut” üblich sind. Im Schweizer Hochdeutsch wird er wohl “Blau- oder Rotchabis” genannt, das habe ich aber auch erst durch Wikipedia erfahren. Bei der Bezeichnung “Blaukraut” fällt mir dann auch gleich der schöne, unsinnige Zungenbrecher “Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid” ein. Diesen Zungenbrecher kriege ich selbst langsam gesprochen kaum hin. Kennt ihr noch andere Zungenbrecher? Der bekannteste deutsche Zungenbrecher ist vermutlich “Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz.” Dieser Zungenbrecher ist auch einen schöne Illustration wie frei die Wortfolge im Deutschen ist, denn trotz einer völlig neuen Wortanordnung bedeuten beide Satzteile genau das Gleiche. 

Rezept

Zutaten

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1/2 großer oder 1 kleiner Kopf Rotkohl
1/2 Zwiebel fein gehackt
1 Apfel klein gewürfelt
50 ml Butter (oder traditionell Gänseschmalz)
2 EL Zucker
2 EL+ Balsamico Essig
1 Zwiebel mit Nelken bespickt
1 Lorbeerblatt
300 ml Wasser








Zubereitung

1. Den Rotkohl teilen und in dünne Streifen schneiden. Die Zwiebel fein hacken, den Apfel entkernen und in kleine Stücke schneiden

2. Butter in einem Topf zerlassen und die fein gehackte Zwiebel und die Apfelstückchen darin andünsten bis die Zwiebel glasig ist. Den Zucker hinzufügen und eine Minute mitdünsten.

3. Den Rotkohl hinzufügen und mit 2EL Balsamico Essig ablöschen. Das Ganze mit 300 ml Wasser auffüllen und die mit Nelken bespickte Zwiebel und das Lorbeerblatt dazugeben.

4. Den Rotkohl zugedeckt ungefähr eine Stunde köcheln lassen, bis er die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Mit noch mehr Essig, Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken.

5. Die bespickte Zwiebel und das Lorbeerblatt vor dem Servieren herausfischen.

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Gingerbread house with white frosting decoration

Pfefferkuchendekorationen


Vokabeln – Definition

  • Baumaterial, das – zum Herstellen, Konstruieren verwendete Gegenstände, Rohstoffe
  • durchstechen (v) – mit einem Stich durchdringen, durchbohren
  • zusammenbauen (v) – aus Teilen zusammensetzen

Text

Nach den weichen, saftigen Elisenlebkuchen, jetzt noch ein Rezept für den härteren Pfefferkuchen. Aus dieser Art von Lebkuchen kann man ganz wunderbar alles Mögliche an Weihnachtsdekorationen basteln. Von Weihnachtsbaumschmuck bis zum kleinen Hexenhäuschen könnt ihr eurer Fantasie freien Lauf lassen.

Rezept

Zutaten

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340g/230ml Rübensirup
120g/140ml Zucker
100g/100ml Butter
500g/950ml Mehl
4 TL Ingwerpulver
4 TL Zimtpulver
1 TL Nelkenpulver
1 TL Anispulver
1 Prise Pfeffer
1 Prise Salz
2 Prisen Hirschhornsalz
1 Ei
30 ml Wasser
Puderzucker













Zubereitung

1. Den Rübensirup mit der Butter und dem Zucker in einem Topf erhitzen bis sich der Zucker aufgelöst hat. Das Hirschhornsalz in der Sirupmasse auflösen und die Sirupmasse dann abkühlen lassen.

2. Das Mehl sieben und mit den Gewürzen (Ingwer, Zimt, Nelke, Anis, Pfeffer) und dem Salz mischen. Dann die abgekühlte Sirupmasse und das Ei dazugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Falls nötig etwas Wasser dazugeben. Den Teig über Nacht kalt stellen.

3. Den Backofen auf 175 Grad Celsius (350 Fahrenheit) vorheizen. 

4. Den Teig 1/2 cm hoch ausrollen. Für die Weihnachtsbaumdekorationen diverse Formen, zum Beispiel Sterne und Herzen, ausstechen. Mit einem hölzernen Zahnstocher den Pfefferkuchen durchstechen und den Zahnstocher beim Backen stecken lassen (dadurch bleibt eine Öffnung zum Aufhängen offen). Wenn ihr ein Pfefferkuchenhaus basteln wollt, dann erst aus Papier Schablonen für die Wände und das Dach ausschneiden und dann alles Baumaterial aus dem Teig schneiden. Alle Teile auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im Ofen 18 Minuten backen. 

5. Den Puderzucker mit etwas Wasser (oder alternativ Kokosmilch, damit die Glasur nicht zu durchsichtig wird) zu einem dicken Brei vermischen. Die Pfefferkuchen damit nach Belieben dekorieren. Um das Pfefferkuchenhaus stabil zusammenzubauen eventuell einen dicken Zuckersirup verwenden.

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